"Agnes [...], ein seltsamer Name." Der Name der weiblichen Protagonistin in Peter Stamms Agnes als klassifizierender Name
Palavras-chave:
deutschsprachige Schweizer Gegenwartsliteratur, Peter Stamm (geb. 1963), Agnes. Roman (1998), literarische Personennamen, das Motiv des Seltsamen und des FremdenResumo
Der vorliegende Beitrag interpretiert einige Aspekte des titelgebenden Namens der weiblichen Protagonistin aus Peter Stamms Erstling Agnes. Roman (1998). Als Ausgangspunkt dienen dabei sowohl wissenschatliche Ansichten aus dem Bereich der literarischen Onomastik (Jurij Tynjanov, Hendrik Birus, Daniela Hodrová) als auch poetische Überlegungen einiger Autoren (Peter Stamm, Umberto Eco, Nathalie Sarraute). In Anlehnung an Hendrik Birus’ Typologie der literarischen Personennamen werden zunächst vier Bedeutungsebenenen des Namens Agnes vorgestellt. Im zweiten Teil wird auf psychologische und soziokulturelle Aspekte der Namensgebung (die Wahrnehmung und die Frequenz des Vornamens) verwiesen. Anschließend wird im dritten Teil die These von der Spiegelung des seltsamen Charakters der weiblichen Hauptfigur in ihrem seltsamen Namen durch die Analyse der Passagen mit den lexikalischen Mitteln „seltsam“ und „fremd“ sowie mit deren Derivaten untermauert.